Mit viel Mühe gesammelt,
zusammengestellt, geordnet und in Schrift gefasst von: Ulrich
Böckle
Auswendiglernen, Weiter- und Wiedergeben ist im Sinne der
Kulturerhaltung erwünscht.
Verwendung zu kommerziellen Zwecken wird mit jenseitsmäßigem Gebruddel bestraft.
Letzte Bearbeitung: 09.01.2004 |
Anzahl schwäbischer Wörter: 520 (derzeit) |
Allgemeine Hinweise zum Schwäbischen Dialekt - zom gscheid werdâ für Wonderfitzige |
Allgemeines zur
Entstehung
Die
Idee zu diesem Lexikon entsprang
aus den nahezu vergeblichen Bemühungen, ein Geburtstagsgeschenk für
eine "Reig'schmeckte"
zu finden.
Um sie der schwäbischen Sprach- und sonstigen Kultur etwas näher zu
bringen, wurde schließlich dieses Werk zusammengestellt.
Es
erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, jedoch bin ich ständig bestrebt, es zu ergänzen und
verbessern.
Ich hoffe, damit allen weiteren Lesern und Kulturstudenten einen
wertvollen Dienst zu erweisen, auf dass die Schwäbische (man kann schon
fast sagen) "Sprache" nicht aussterbe.
Natürlich sind nicht alle schwäbisch gesprochenen Wörter aufgeführt, sonst könnte man gleich den Duden kopieren und mit schwäbischen Umlauten versehen. Ich versuche mich auf Wörter zu beschränken, die es entweder im Hochdeutschen gar nicht gibt, oder die in der Aussprache sehr stark verändert sind.
Bedauerlicherweise gibt es noch viele Wörter, die man nur noch bei älteren Menschen hört und die mit der Zeit leider in Vergessenheit geraten sind oder werden. Dies verhält sich bei anderen Mundarten bestimmt nicht anders. Außerdem werden manche Wörter nur in bestimmten Gegenden angewendet oder werden von Gebiet zu Gebiet anders betont oder ausgesprochen.
Aus
diesem Grund beziehe ich mich
bei der folgenden Auswahl auf meinen Geburtsort Reusten
und Umgebung. Reusten ist ein Ortsteil von Ammerbuch und liegt im
Landkreis Tübingen, auf der Landkarte im Mittelpunkt des Dreiecks
Rottenburg - Herrenberg - Tübingen zu finden.
Wie verschiedentlich (oder ao ed)
bekannt sein dürfte, befindet sich beim botanischen Garten in Tübingen,
also nur etwa zehn Kilometer von Reusten entfernt, der geographische
Mittelpunkt von Baden-Württemberg. Damit dürfte die zentrale Ortswahl
wohl zur Genüge gerechtfertigt sein.
Die aufgeführten Schimpfwörter sind teilweise aus dem Buch "Deutschland Deine Schwaben" von Thaddäus Troll entnommen.
Zum Verständnis:
Wenn
man versucht, sich in das
Schwäbische hinein zu denken, sollte man immer im Hinterkopf behalten,
dass die Schwaben stets bestrebt sind (und waren), alles was irgenwie
mit Grammatik zu tun hat so einfach wie möglich zu halten.
Die Zeiten:
So sind zum Beispiel alle existenten Vergangenheitsformen reduziert auf
die vollendete Gegenwart. Mehr braucht der Schwabe nicht.
Noch einfacher hält er es mit der Zukunft. Hier wird nahezu konsequent
mit der Gegenwart gearbeitet, im Bedarfsfall ergänzt mit eindeutigen
zeitlichen Hinweisen wie: bald, morgen, nächstes Jahr o.ä. Ausnahmen
siehe bei wu..
Die Aussprache:
Die Schwaben sind wahre Künstler im Einsparen von überflüssigen
Mundbewegungen. Hierzu wurden zwei Umlaute entwickelt, die das ganze erst so richtig unverständlich
machen, aber für Mundartgewandte andererseits auch sicht- und (für
Ungeübte irgend wann vielleicht auch mal) hörbar vereinfachen:
Zum
Einen das ô, betont wie
beim französischen Wort "Chance" und zum Zweiten das â
mit einer Betonung wie im französischen Zahlwort "cinq"
(fünf), nur in diesem Fall ohne Hinzuziehen der Nase.
(Beide Buchstaben werden im weiteren Verlauf mit "Dächle"
(^)geschrieben)
Um das Ganze zu verdeutlichen
vergleichen Sie einfach mal die nachfolgenden Fragen:
Wohin
gehst du? - Mô gôsch nâ?
oder
Wie bitte? - Hâ?
Weiteres zur
Aussprache:
Im Schwäbischen werden harte Konsonanten wie P,
T, K
in der Regel umgeformt in die weiche Form B,
D, G
Wörter, die mit un... beginnen, werden
im Normalfall als o gesprochen
z.B. unmöglich - omeglich aus ü
wird i wie beispielsweise in über - iber
und aus ö wird e,
aus möglich wird daher meglich.
Die Vorlilbe an wird
zu einem langen â
Bei Vorsilben wird meistens gespart:
zu..
wird zu z'..
an.. wird zu â..
ge.. wird zu g'..
be..wird zu b'..
un..wird zu o..
Ein
kurz gesprochenes e
am Ende eines mehrsilbigen Wortes wird in den meisten Fällen
"verschluckt" oder nur schwach betont. z.B.
Wäsche -
Wäsch
Mappe - Mapp
a (langes a) |
1. Vorsilbe: ab, an 2. gerissen, gebrochen |
ein, eine (Verwendung bei den Artikeln "die, das") |
|
abânânder |
von einander runter; a. haglâ -
von einander runter fallen |
abe |
hinab, hinunter |
äbbes |
etwas |
älleweil |
immer, ständig, jederzeit |
ätschegäbele |
ätsch, Ausdruck der Schadenfreude |
ao |
auch |
äwl |
immer, ständig, jederzeit |
afatzâ |
abreißen |
ag'schla |
schlau, raffiniert |
Âhnâ |
Oma |
ân |
ein (Verwendung bei dem Artikel "der") |
Ângersch |
Futterrübe |
aonaedich |
unnötig |
aushausig |
gerne aus dem Haus sein, kein Stubenhocker sein |
auslaefrâ |
auspuhlen, z.B. Erbsen aus den Schoten nehmen |
awa |
Ausruf, 1. ach was, Quatsch, 2. ach nee, was du nicht sagst |
babbâlâ |
plappern |
babbâla |
leer (Babysprache) |
Bachl |
Dummkopf, Trottel |
baddâ |
sehr reichlich, üppig vorkommen |
Badenkâ |
Schlüsselblumen |
baes |
böse, übel (aber auch: krank) |
Bäbb |
Klebstoff |
Bäbber |
Aufkleber |
bäbbig |
klebrig, ugs.: aufmüpfig, frech |
bäfzgâ |
keifen |
Bähmull |
Jammerlappen, Weichling |
Bätscher |
Alkoholrausch |
Bagaasch |
Horde, Meute, Bande (abschätzig) |
Balla |
Dummerchen |
Ballâ |
Alkoholrausch |
bânnâ |
bezwingen, bewältigen |
Batsch |
Handschlag |
batschâ |
klatschen |
Batscher |
Teppichklopfer |
Bebbâle |
Bällchen, Klümpchen |
Behne |
Speicher, Dachboden |
Beizl |
Pickel, Pustel, angeschwollener Insektenstich |
Bettfläsch |
Wärmflasche |
Bettscheißer |
Löwen |
Bettsoâcher, -soicher |
Löwenzahn, (auch Schimpfwort) |
Biffee |
Wohnzimmerschrank, Büffet |
Bläätsch |
verheultes Gesicht |
Bläätsch naheegâ |
verheult aussehen |
bläätschâ |
heulen, weinen |
Bläderle |
kleine Blase, kleine Luftblase |
Blätz |
Flicken |
Blaffoo |
(aus dem Französischen: plafond) Zimmerdecke |
Bleâmle |
kleine Blume |
bleesgâ |
stöhnen, seufzen, ächzen |
Bletsch |
großes Pflanzenblatt |
blô |
blau |
Blôder |
Blase, (auch Schimpfwort für Frauen im Sinne von:) dumme Kuh |
bludd |
nackt |
Bobbes |
Hintern |
Bobbl |
Knäul |
Bossâ |
Streich, Scherz (zum
Ärgern); "zom Bossâ" - mit Absicht |
bodâbaes |
sehr böse |
Botschâmber |
Nachttopf |
Breedlâ, Breedle |
süßes Gebäck, Weihnachtsgebäck |
bronzâ |
pinkeln |
bruddlâ |
murren, maulen |
Bruddler |
Mauler, Nörgler |
nachdenken, überlegen (von: besinnen) |
|
buâbâlâ |
balgen, raufen |
Burrâ |
Beule |
Buuzâmäggeler |
Nasenpopel |
Buurscht |
Bengel |
Wörter, die mit "C" beginnen, suche bei "k" oder "sch" |
dabbâ |
gehen |
Dachkeener |
Dachrinne |
däbbâd |
blöd |
däd |
würde, täte |
Däle |
Däle |
daebâ |
wiederkäuen, lustlos auf etwas herumkauen |
Daeschdich |
Dienstag |
dalgâ |
(abschätzig) kneten |
daô, doo |
getan |
Daobâdiecht |
Gedankenlosigkeit |
dapfer |
schnell, zügig |
deâm |
ihm, diesem |
deân |
diesen |
Debbich |
Decke |
Dedde |
Patenonkel |
deegâ |
denken |
dees |
dieses |
Deez |
Kopf |
Deezer |
Kreisel |
demm'r, deam'r |
tun wir, machen wir |
dennâ |
drinnen (von außen gesehen) |
derwäg |
demzufolge, deshalb |
desäll |
jene Frau |
Dodde |
Patentante |
dôhânnâ |
hier |
dollaorich |
taub |
domelich |
schwindlig |
donn, donnâ |
unten sein |
doob, doobâ |
oben sein |
Doorschdich |
Donnerstag |
drâ |
dran, dabei,
befestigt; "drâ ra" - beinahe passiert |
Dralle |
Trottel |
drennae |
hinein, dazwischen rein |
drebblâ |
stampfen, ugs.: sich fürchterlich aufregen |
Drecklach |
Pfütze mit nicht ganz sauberem Wasser |
dreedlâ |
trödeln |
dreivierdlois, -oâs |
viertel vor eins, 12:45 Uhr |
drenndenn, -dennâ |
innen drinn, auch: sich nicht ablenken lassen |
drieblâ |
kurbeln, drehen |
drom | darum |
dromnom |
daran vorbei; "d. kommâ" - knapp dran vorbei geschrammt |
dromrom |
um etwas herum |
drondrdonn |
unten drunter sein |
drondrna |
darunter (adv. Best. des Ortes) (Benützung bei: etwas unter etwas anderes drunter tun" |
drondrnae |
zwischendurch, inzwischen |
d'rsäll |
jener Mann |
drufnuf |
oben drauf |
Dubbeler, Dubbel |
Trottel, Tölpel |
dubbelich |
dumm, tölpelhaft, lahm |
dui |
diese |
dussâ |
draußen (von innen betrachtet) |
dussâ lao |
draußen lassen |
ed, eddâ |
nicht |
Ehne |
Opa |
eikehrâ |
ins Wirtshaus gehen |
einegeâ |
Vieh füttern |
Emd |
Heuernte (zweiter Schnitt) |
Endâklemmer |
Geizkragen |
ennâ |
innen |
ennâdenn, -dennâ |
innendrinn |
Epflbutzâ |
Apfelkerngehäuse |
Ern |
Hausflur |
erdâmend |
sehr schlecht, miserabel |
faef |
fünf |
fatzâ |
reißen |
fatzâglatt |
spiegelglatt |
Fiâß |
Füße, ugs.: Beine (Im schwäbischen gehen die Füße bis zur Hüfte) |
Fiedle |
Hintern |
fiere |
nach vorne |
fierneâm |
angenehm, akzeptabel, wohlgefällig |
fiersche |
vorwärts |
fitschlâ |
schleifen, schaben |
Flädle |
schmale Pfannkuchenstreifen |
Flädlesupp |
Klare Suppe mit Pfannkuchenstreifen |
Fläggâbäâs |
Herumtreiber(in) |
Flärrâ |
Fetzen |
Flaoz |
Blödsinn, Unsinn |
Freidich |
Freitag |
Fruucht |
Getreide |
Fuâß |
Fuß, Bein (siehe auch bei "Fiâß") |
g' |
Vorsilbe ge.. |
gâmbâ |
schwanken, schaukeln |
lautstärkeunterdrücktes, gedämpftes Geschimpfe |
|
gângâ |
gehen, weggehen, fortgehen |
gao |
1.gehen, 2.wohl, am Ende |
garrâ |
knarren |
gâutschâ |
schaukeln, schwanken |
Gâutschl |
Schaukel |
geâl, gäâl, gääl |
gelb |
geâm'r |
gehen wir |
Geezger |
Gänserich |
geit |
gibt |
Geid, Geidâ |
Gans, Gänse |
geigâ |
schwanken, wackeln |
gell |
nicht wahr? oder? |
Gelt |
Wanne, Blechwanne |
G'friere |
Gefriertruhe |
g'hert, g'haert |
gehört 1.(hören),2. (besitzen) |
Gischpl |
zappeliger, aufgeregter Mensch |
Gitschle |
kleines Gefährt, abgeleitet von: kleine Kutsche |
glepfâ |
knallen |
Glepfgelt |
klappriges Auto, klappriges Gefährt |
Gloâch, Glôech |
Gelenk, Kettenglied |
Glädderle |
Kleinigkeit, kleiner Rest |
gegangen |
|
Glotzbebbel |
Augen (abschätzig) |
Gluuf |
Sicherheitsnadel |
Gluufâmichel |
Trottel |
Glutzger |
Schluckauf |
Glugger |
Murmel |
Gosch |
Mund (abschätzig) |
goschâ |
maulen, tratschen, schwätzen, schimpfen |
gotzig |
einzig |
Grabb |
Rabe, Krähe |
grabbânaacht |
stockdunkel |
Grabbâgautsch |
Klapperkiste; klappriges, nicht dem Sinne der StVO entsprechendes Gefährt |
Gräch |
Dachstock einer Scheune |
gräbslâ |
klettern |
Graddâ, Gräddâ |
Korb |
graddlâ |
schwäb. Fortbewegungsart (mühselig) |
grädich |
reizbar, übermüdet, mürrisch |
Grasmôs |
Grasfleck |
grea |
grün |
grieblâ |
popeln |
Grend |
Kopf (Benutzung dieser Bezeichnung in der Regel bei Gewalteinwirkung) |
Gritzger |
Knirps, Bengel |
grô |
grau |
groodlâ |
wühlen, nach etwas stochern |
Grodd |
Kröte |
Grombier |
Kartoffel |
gruâbâ |
ausruhen |
grubbâ |
intensiv -, schwer arbeiten |
Gruuscht |
Gerümpel, wertloser Kleinkram |
gruuschtlâ |
herumsuchen, herumwühlen |
Gsälz |
Marmelade |
g'schirrâ |
mit etwas umgehen |
Gugg |
Tüte |
Gugommer |
Gurke (engl.: cucumber) |
Guutzle, Guutzlâ |
Süßkeit |
gweâ, gwä |
gewesen |
Hâ |
(sehr gebräuchliches Fragewort) wie
bitte? |
hâ â |
(Verneinung) Var. zu "noi/noâ" ohne
Mundbewegung |
Hââdhebâtz |
Henkel, Handgriff |
Haebât, Heuet |
Heuernte |
Hääs, |
Anzug, Bekleidung |
Hägger |
Schluckauf |
Haepfl |
Zierkissen im schwäbischen Schlafzimmer, das niemals zum Schlafen verwendet wird, kommt tagsüber aufs Schlafkissen |
haglâ |
fallen |
Hâmballe |
(Schimpfwort) ungeschickter Kerl |
halboâs, halbois |
12:30 Uhr |
Halbdaggl |
(Schimpfwort: halbierter Dackel, aber mit stärkerer Wirkung) |
hälengâ |
heimlich |
Haozich |
Hochzeit |
Heâle |
Küken |
Heâleskäs |
Quark aus gestandener Milch |
Heaner, Hennâ, Här |
Hühner |
Heedschich |
Handschuh (auch Mehrzahl) |
hee, heenich |
kaputt, defekt |
heebâ |
festhalten |
heegâ |
hängen |
Heilandzack! |
Verdammt noch mal! (schwäb. Fluch) |
heit, haet |
heute |
hemmâdich |
nur (oder immerhin) mit Hemd bekleidet |
hendrâzfiersch |
verkehrt herum, verdreht |
hendre |
nach hinten |
hendrsche |
rückwärts |
hennâ |
1. drinnen (von innen gesehen) 2. hinten |
Hennâdäbberle |
sehr kleiner, kurzer Schritt (schwäb. Maßeinheit) |
hennâdenn |
hinten drin |
hennâdieb |
ganz hinten |
hennâdussâ |
hintendraußen (z.B. hinterm Haus) |
Hennâfurz |
Kleinigkeit, Nebensächlichkeit |
Herrgottsb'scheißerlâ |
Maultaschen (schwäbisches Freitagsgericht, Hackfleisch mit geschlossener Teighülle, daß es der Herrgottt nicht sieht) |
hierchlâ |
stark räuspern, röcheln |
hierd |
hart |
hierschâ |
ungestüm eilen, - hasten |
hoggâ |
sitzen |
Hombâ |
Humpen |
hopfig |
kinderleicht, einfach, simpel |
hopfâleicht |
kinderleicht |
hops |
schwanger (abschätzig, z.B. bei unbekannter oder
ungewisser Herkunft) |
Horniegel |
schweres Unwetter |
Hubbl |
Unebenheit, Beule |
Hommâler |
Hummel |
hôddâ |
fertig, passiert, " 's isch hôddâ " = " damit hat's sich " |
Hubbl |
Bodenwelle, Beule, kleiner Hügel |
hussâ |
draußen,(von außen betrachtet) |
hussâlao |
draußen lassen (von außen betrachtet) |
huudlâ |
beeilen |
Hutzelbrot |
Früchtebrot |
I |
Ich |
I be griecht |
Ich bin fertig, - bereit |
iberzwerch |
umständlich |
iberlenkt |
überlastet, im Streß |
sehr, unbeschreiblich, unglaublich (Steigerungswort der Superlative) |
|
jesâsmäßig |
sehr, unbeschreiblich, unglaublich (Steigerungswort der Superlative) |
Jescht |
Eile (Bsp:
ich bin im Jescht - ich habe es eilig) |
Joomer |
Heimweh, Sehnsucht |
joomrâ |
jammern |
juchzgâ |
jauchzen |
Kandel |
Gulli, Abwasserrinne neben Straßen |
Kähr |
Keller |
kägglich |
getrost, problemlos |
keedsch |
könntest du, könnte man |
Keener |
Dachrinne |
kâiâ, keiâ |
werfen |
Kendsmagd |
Kindermädchen, Babysitter |
Klemmerle |
Wäscheklammer |
Knarfel |
Knorpel |
Kneisle |
Brotanschnitt (siehe auch "Riebâle") |
Knöpfle |
Abart der schw. Spätzle, kleine, runde Form |
Knui |
Knie |
knuilâ |
knien |
knublâ |
knien |
kobbâ |
rülpsen, aufstoßen |
Kobber |
Rülpser |
koin Fatz |
überhaupt nichts |
Kosel |
Mutterschwein, (auch abschätzig für: ziemlich dicke Frau) |
Kreizgrabbâsack! |
(schwäb. Fluch) Verdammt nochmal! (direkt übersetzt:
"Kreuzrabenbeutel") |
Kudder |
Kleinkram, Krümel, zusammengefegter Schmutz |
Kugelfuhr |
umständliche, nervige Angelegenheit |
läbbrâ |
mit Wasser spielen |
läbbrig |
dünnflüssig, wäßrig |
Lällâbäbbl |
Weichling, Schlappschwanz |
lätz |
wild, tollwütig, gefährlich |
lätzrom |
verkehrt herum, falsch herum |
Laesâ |
Linsen |
lâhmelig |
lahm, lasch, träge, langsam |
Lalle |
(schwäb. Schimpfwort)Trottel |
Lôhle |
(schwäb. Schimpfwort)Tranfunzel, Schwächling |
lânglächt |
der Länge nach |
lauder |
nur (im Sinne von ausschließlich, ausnahmslos) |
laudrich |
pur, ohne Beilage oder Zutaten |
Leich |
Beerdigung |
liâdrich |
1. gerissen, listig; 2. übel, sehr schlecht |
Loâmâ, Loimâ |
Lehm |
Lochschnäddrâde |
Durchfall |
lodderleer |
total leer |
loddrich |
wackelig, locker |
Lombâ |
Lumpen |
Lombâdier |
(schwäb. Schimpfwort)freche, listige Göre |
Lombâmensch |
(schwäb. Schimpfwort)freche, listige Göre |
lommelich |
weich, schlaff |
losnâ |
lauschen, zuhören |
Luugâbeidl |
Lügner |
Luuge |
Lüge |
Luggâle |
Küken |
Luggâleskäs |
Quark aus gestandener Milch |
lupfâ |
hochheben |
Luse |
Freizeit, Muse |
Mâ |
Mann |
maier, mae, mee |
mehr |
Mâmâsuggâle |
Muttersöhnchen |
Meedâle |
seltsame Angewohnheiten |
Meedich |
Montag |
Meggâler, Meggl |
Kopf (abschätzig) |
Meichl |
Schimmel |
meichelig |
schimmelig |
mend |
schlecht, schlimm, übel |
miggâ |
bremsen |
Migge |
Bremsen |
mô |
wo |
môâhne |
wo (an welchem Ort) |
mô gôsch nâ? |
wohin gehst du? |
mô nâ |
wohin |
Môs |
Mal, Fleck |
Muggâseggâle |
(kleinste schwäb. Maßeinheit) eine Winzigkeit |
Mulle |
Katze(Kosename) |
nâ |
hin |
naa |
hinunter |
naahaglâ |
hinunterfallen |
naalegâ |
hinunterlegen |
naaschlabbâ |
schnell essen, hinunter schlingen |
nâdrebblâ |
festtreten, feststampfen |
näggedich, näggich |
nackt |
nâhaglâ |
hinfallen |
nâlegâ |
hinlegen |
nae, nei |
hinein |
naedich, needich |
nötig |
naehaglâ, neihaglâ |
hineinfallen |
naenânaezg, neinâneizg |
neunundneunzig |
naeschobbâ,
neischobbâ |
reinschieben, reinstopfen |
naus |
hinaus |
naeschobbâ |
hineinstopfen, hineinstecken |
neâmrd |
niemand |
neânich |
nirgends |
nemme |
nicht mehr |
noddlâ |
rütteln |
nomae, nomeh |
noch mehr |
nom |
hinüber |
noo |
noch, nur |
nuff |
hinauf |
oâ Oâ, oi Oi |
ein Ei |
oâs, ois |
eins |
oâzächt, (oi..) |
einzig |
obachâ |
unglaublich |
obâdoob(â) |
obendrauf, ganz oben, |
obânuf |
oben hinauf |
oimich |
irgendwo |
omânânder |
umher |
omâsuscht |
umsonst |
omhaaglâ |
umfallen |
omtriebig |
eifrig, arbeitsam |
unnötig |
|
onnâweâg |
trotzdem |
pääb |
nah |
Peeg |
provisorischer Anbau an einen Holzschuppen, bzw Anbau an den Anbau eines Schuppens usw. |
Pfätschâkendle |
kleines Kind, Baby (etwas abschätzig) |
Pfeifâdeckl |
"Denkste", "da hast du dich geschnitten" |
pfluudrâ |
purzeln; unkontrolliertes, geräuschvolles Entweichen von Luft (Luftballon) |
pfuuzgâ |
zischen |
pfupfrâ |
reizen, sehr stark interessieren |
Plondr |
loser Haufen, Plunder |
Die meisten mit "P" beginnenden Wörter werden im Schwäbischen mit "B" gesprochen. Siehe deshalb auch bei "B". |
Wörter mit "Q" sind dem Schwaben zu umständlich, deshalb werden sie, wenn überhaupt, nur in der hochdeutschen Form verwendet. |
raadschâ |
tratschen |
raahaglâ |
herunterfallen |
rääs |
angegoren |
Raffl |
ständig redendes, loses Mundwerk |
Ragall |
bösartige Dorftratsche |
Raierle |
Röhrchen, Trinkhalm |
Rânzâ |
Bauch |
Rânzâwae, -weh |
Bauchschmerzen |
raod |
rot |
in eine schwäbische Gegend zugezogene Person, i.d.R. nicht der schwäbischen Sprache mächtig |
|
Riâßl |
Mund (abschätzig) |
Riâb |
Rübe |
Riebl |
1. Kopf, 2. dicke Brotscheibe |
Riebele |
Endstück eines Brotlaibes |
rom |
1. herum, herüber 2. vorbei |
rom ond nom |
hin und her |
romfahrâ |
herumliegen |
ruglâ |
rollen |
Rugel |
Rolle |
Ruuf |
Wundschorf |
Ruufâkopf |
(Schimpfwort)Trottel |
Sägâz |
Sense |
Sâmschdich |
Samstag |
sau... |
sehr (schwäbisches Superlativ) |
sauâ |
rennen |
Schaffhääs |
Arbeitskleidung |
schao |
schon |
schalu |
konfus |
schäps |
schräg, krumm |
Schäär |
Maulwurf |
Schäärhâufâ |
Maulwurfshügel |
Schässlo |
(aus dem Französischen: Chaiselongue) Sofa |
Schätterle |
kleine Rassel, Kinderrassel |
schättrâ |
scheppern |
Schell |
Glocke, Klingel |
schellâ |
läuten, klingeln |
Schendmär |
Luder |
Schiâle |
Kindergarten |
schiffâ |
1. pinkeln, 2. regnen |
Schlabber |
ungehobelter, unzivilisierter Kerl |
schlabbig |
schlampig |
Schlângânkeler |
(schwäb. Schimpfwort) grobmotorischer Schlaks |
Schleck |
Süßigkeiten |
schleckig |
sehr wählerisch (nahrungsbezogen) |
Schlonz |
schmieriges, schlabberiges Zeug |
schlotzâ |
lecken, schlecken |
schlurgâ |
schlurfen |
Schmotz |
Fett, Wagenschmiere |
schmeckâ |
riechen |
schnäddrâ |
klappern, scheppern |
schobbâ |
stopfen (siehe auch: neischobbâ, verschobbâ) |
Schochâ |
kleiner Heuhaufen |
Schochâ lachâ |
laut und spontan herauslachen |
Schopf |
Schuppen |
Schragâ |
Krankenbahre, -liege; auch: Totenbahre |
schuggâ |
wegstoßen, schubsen |
Schuirâburzler |
(schwäb. Schimpfwort)Schussel, Stolperer |
Schuldes |
Bürgermeister |
Seggel |
1. (übles Schimpfwort)Arschloch, 2. Penis |
Seggelbatscher |
(Variante von "Seggel", etwas abschwächend) |
Seier |
1. Sieb, 2. Fresse, Schnautze |
selbânder |
alleine |
selbzweit, selbdritt |
zu zweit, zu dritt |
sällichsmôl |
damals |
Semsâkrebsler |
sonnenverschonter, saurer Wein |
siâdich |
siedend |
Sonndich |
Sonntag |
Sonndichshääs |
Sonntagsanzug |
Soâch, Soich |
Gülle |
Soâchâ, soichâ |
pinkeln, urinieren |
Soâchgomber, Soich... |
Güllehandpumpe |
sodde, soddiche |
solche |
spächtâ |
beobachten |
Spächtâle |
(Mz.) schmale Holzstreifen aus
Holzscheiten zum Anzünden eines Ofenfeuers |
spiggâlâ |
heimlich zuschauen |
Spüle |
Spülbecken, Spülmaschine |
stândâ |
stehen |
steibrâ |
stützen |
stenzâ |
stehlen, klauen |
sterch |
steif |
Stückle |
Stückchen, kleines Stück Land |
Stotzâ |
1. Pfosten, 2. Bein(e) (abschätzig) |
Stuub |
Wohnzimmer |
Stuck |
Stück |
Stupfel |
Stachel, Dorn |
suggla |
saugen (vor allem Babys und Kleinkinder) |
supfâ |
offene Flüssigkeit schlürfen,
aufsaugen |
Suttrae(n) |
(aus dem Französischen: Souterrain) Hausflur |
suudlâ |
schlampig schreiben |
Die meisten mit "T" beginnenden Wörter werden im Schwäbischen mit "D" gesprochen, siehe deshalb bei "D" |
ufrommâ |
aufräumen |
ufhaerâ, ufherâ |
aufhören |
ufglâubâ |
aufheben, auflesen, aufsammeln |
ussâ |
außen |
Mit "U" beginnende Wörter werden in der Regel mit "O" gesprochen. Siehe deshalb bei "O". "Ü" siehe bei "I" |
verglaubâ |
verlesen, sortieren |
verdabbâ |
zertreten |
verdaô |
vertan |
verdleinerâ |
ausleihen |
verschobbâ |
etwas verstecken |
verzwieblâ |
lädieren, verstechen (z.B. von Mücken) , verhauen, verprügeln |
vierdl |
(Uhrzeit) viertel nach... |
vierdldrui |
viertel nach zwei |
Wörter mit "V" siehe auch bei "F" |
wedd |
wollte, würde wollen, |
Waedag, Weidag |
(Schimpfwort
im Sinne von:) Lump, Schlawiner, Frechdachs |
waedaged |
sehr (Verstärkung) |
Wefzg |
Wespe |
weiflâ |
taumeln |
wendsch |
krumm, windschief |
Wärdich |
Werktag |
Werschich |
Wirsing |
wetzâ |
rennen |
wieslâ |
wechseln (in d. R. Geld wechseln) |
woâmat, woâmich |
irgendwo |
Wochâdibbel |
Mumps |
neugierig |
|
wühlen |
|
wur |
(ich) werde; oft verwendet bei
naheliegenden Vermutungen im Sinne von "werde wohl" |
wurd |
(er, sie, es, man) wird; siehe
"wur" |
wursch |
(du) wirst; siehe "wur" auch
eingesetzt bei Fragen, die die nahe Zukunft betreffen "wirst du...?" |
Wusel |
flinker Mensch |
wuselig |
flink |
wuslâ |
wimmeln (z.B. Menschenmenge,
Ameisenhaufen) |
Wörter mit "X" gibt es im Schwäbischen noch weniger als im Hochdeutschen |
"Y" wird im Schwäbischen entweder dezent umgangen oder zum "I" bzw. "J" |
z' |
zu (als Vorsilbe) |
zabbâduschder |
ganz dunkel |
zäpfâ |
schmerzen, weh tun |
zeemâ, zemmâ |
zusammen |
zeemâdrebblâ |
zertreten |
zeemâglaubâ |
aufsammeln, zusammenlesen |
Zeischdich |
Dienstag |
Zenkâ |
1. Zinken, 2. Nase |
zufrieden |
|
z'hendrscht |
am weitesten hinten |
Zibeb(â) |
Rosine(n) |
z'môl |
plötzlich |
zopflâ |
abzupfen |
zotzgâ |
zerren |
Zudd |
Schimpfwort für eine Frau, die sich dumm anstellt |
zullâ |
saugen |
zweâg, zwääg |
zurecht |
zwee |
zwei (männlich) |
zwoi, zwoâ |
zwei (allgemein) |
zwuâ |
zwei (weiblich) |